Es ist ein Plädoyer für einen entspannten Umgang mit dem Essen, für „die Freude am Kochen“ und für die Neugier, sich auf etwas Neues und auf das Genießen einzulassen. Das sagt Tanja Grandits, Chefin eines Baseler Zwei-Sterne-Restaurants, „Koch des Jahres 2020“ und bekannt für ihren virtuosen Umgang mit Aromen, Gewürzen und Texturen über ihr Kochbuch, das sie einfach „Tanjas Kochbuch“ nennt.
Überraschend und inspirierend: Tanja Grandits Kochbuch. Foto: kochgesellschaft.de:
Untertitel: „Vom Glück der einfachen Küche“. Das macht neugierig, denn Tanja Grandits stellt nicht die spektakulärsten Rezepte aus ihrem Restaurant vor, sondern ihre Sammlung an Lieblingsrezepten, die sie zuhause kocht. Sie sollen zeigen, was einfaches Essen besonders macht, ein Gewürz, eine unerwartete Variante, eine überraschende Kombination.
„Alltägliches Kochen“, sagt sie, sei keine Wissenschaft. Es lebt von der Lust am Ausprobieren. Woher sie die Inspirationen für ihre Gerichte nehme, werde sie oft gefragt. Und hat darauf nur diese Antwort: „Wenn ich überlege, wie ich meiner Tochter zum Frühstück eine Freude bereite, kann daraus ein kleines Gericht entstehen. Der Alltag ist immer noch die größte Inspirationsquelle.“
Tanja Grandits sagt noch einen zweiten wichtigen Satz, den man sich als gelegentlicher oder ambitionierter Freizeitkoch am Besten in großen Lettern über den Küchentisch hängt: „Essen soll vor allem Spaß machen.“ Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
Tanja Grandits hat das große Glück, eine Tochter zu haben, die sowohl gutes Essen schätzt als auch schon ein schönes Frühstück zu ihren Lieblingsgerichten zählt. Deshalb beginnt das Kochbuch mit einigen Rezepten fürs Frühstück. Das ist weit mehr als Spiegeleier mit Speck. Pancakes, Mohn-Crepes oder Pesto-Frittata gehören bei den Grandits dazu. Eine unschlagbar gute Inspiration ist die Rubrik „Unterwegs“: Kleine Gerichte fürs Picknick von romantisch bis abenteuerlich, wie sie schreibt. Die reichen vom Sommerfruchtsalat mit Zitronen-Fenchel-Sirup über selbst gemachte Eistees bis zu bunten Sandwiches.
Unter „Snacks und Aperitif“ finden sich ähnlich kreative Dinge: Linsen-Tortillas mit Mandel-Hummus oder Kichererbsen-Pommes mit Mango-Mayonaise. Und auch unter den Salaten ist wenig, was man als gängig bezeichnen könnte. Nur ein Beispiel: Gurkensalat mit Ananas und Kürbiskern-Crunch. Das alles ist wenig kompliziert in Aufwand und Zubereitung. Keine Zutaten, die man erst zeitraubend und mit viel Detektivarbeit beschaffen muss. Selbst wenn Tanja Grandits für ihre Spargel-Kurkuma-Suppe Orangenöl nutzt, beschreibt sie die Herstellung des Orangenöls. Das allerdings ist zwar kinderleicht, dauert aber ein paar Wochen. Öle, Sirup oder Pesto gehören in ihre Abteilung „Magischer Vorrat“ – Dinge, die man immer griffbereit haben sollte, wie Chili- oder Würzsaucen oder Schnittlauchöl.
Einen eher kleinen Teil nehmen Fleischgerichte bei Tanja Grandits ein. Sie stehen eindeutig nicht im Mittelpunkt. Aber zwei Gerichte seien verraten: Lammcurry mit Tomaten und Thymian und Grüne Hühnerschnitzel mit Sesamgemüse. Wie gesagt: Da ist fast nichts schon mal dagewesen.
Das ist ein Kochbuch für Leute, die entweder mit dem Kochen gerade erst begonnen haben und mit frischen Ideen überraschen wollen, aber vor Kochorgien noch zurückschrecken. Oder für jene, die das Gängige längst abgearbeitet haben und auf der steten Suche nach Neuem sind. Beide werden auf jeden Fall fündig. Und ihren Spaß beim Kochen und Essen haben.
Unser Buch des Monats Februar:
Tanja Grandits „Tanjas Kochbuch – Vom Glück der einfachen Küche“.
319 Seiten
AT-Verlag
ISBN 978-3—03800-067-9
34 Euro
Rolf Kienle
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Es ist ein Plädoyer für einen entspannten Umgang mit dem Essen, für „die Freude am Kochen“ und für die Neugier, sich auf etwas Neues und auf das Genießen einzulassen. Das sagt Tanja Grandits, Chefin eines Baseler Zwei-Sterne-Restaurants, „Koch des Jahres 2020“ und bekannt für ihren virtuosen Umgang mit Aromen, Gewürzen und Texturen über ihr Kochbuch, das sie einfach „Tanjas Kochbuch“ nennt.
Untertitel: „Vom Glück der einfachen Küche“. Das macht neugierig, denn Tanja Grandits stellt nicht die spektakulärsten Rezepte aus ihrem Restaurant vor, sondern ihre Sammlung an Lieblingsrezepten, die sie zuhause kocht. Sie sollen zeigen, was einfaches Essen besonders macht, ein Gewürz, eine unerwartete Variante, eine überraschende Kombination.
„Alltägliches Kochen“, sagt sie, sei keine Wissenschaft. Es lebt von der Lust am Ausprobieren. Woher sie die Inspirationen für ihre Gerichte nehme, werde sie oft gefragt. Und hat darauf nur diese Antwort: „Wenn ich überlege, wie ich meiner Tochter zum Frühstück eine Freude bereite, kann daraus ein kleines Gericht entstehen. Der Alltag ist immer noch die größte Inspirationsquelle.“
Tanja Grandits sagt noch einen zweiten wichtigen Satz, den man sich als gelegentlicher oder ambitionierter Freizeitkoch am Besten in großen Lettern über den Küchentisch hängt: „Essen soll vor allem Spaß machen.“ Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
Tanja Grandits hat das große Glück, eine Tochter zu haben, die sowohl gutes Essen schätzt als auch schon ein schönes Frühstück zu ihren Lieblingsgerichten zählt. Deshalb beginnt das Kochbuch mit einigen Rezepten fürs Frühstück. Das ist weit mehr als Spiegeleier mit Speck. Pancakes, Mohn-Crepes oder Pesto-Frittata gehören bei den Grandits dazu. Eine unschlagbar gute Inspiration ist die Rubrik „Unterwegs“: Kleine Gerichte fürs Picknick von romantisch bis abenteuerlich, wie sie schreibt. Die reichen vom Sommerfruchtsalat mit Zitronen-Fenchel-Sirup über selbst gemachte Eistees bis zu bunten Sandwiches.
Unter „Snacks und Aperitif“ finden sich ähnlich kreative Dinge: Linsen-Tortillas mit Mandel-Hummus oder Kichererbsen-Pommes mit Mango-Mayonaise. Und auch unter den Salaten ist wenig, was man als gängig bezeichnen könnte. Nur ein Beispiel: Gurkensalat mit Ananas und Kürbiskern-Crunch. Das alles ist wenig kompliziert in Aufwand und Zubereitung. Keine Zutaten, die man erst zeitraubend und mit viel Detektivarbeit beschaffen muss. Selbst wenn Tanja Grandits für ihre Spargel-Kurkuma-Suppe Orangenöl nutzt, beschreibt sie die Herstellung des Orangenöls. Das allerdings ist zwar kinderleicht, dauert aber ein paar Wochen. Öle, Sirup oder Pesto gehören in ihre Abteilung „Magischer Vorrat“ – Dinge, die man immer griffbereit haben sollte, wie Chili- oder Würzsaucen oder Schnittlauchöl.
Einen eher kleinen Teil nehmen Fleischgerichte bei Tanja Grandits ein. Sie stehen eindeutig nicht im Mittelpunkt. Aber zwei Gerichte seien verraten: Lammcurry mit Tomaten und Thymian und Grüne Hühnerschnitzel mit Sesamgemüse. Wie gesagt: Da ist fast nichts schon mal dagewesen.
Das ist ein Kochbuch für Leute, die entweder mit dem Kochen gerade erst begonnen haben und mit frischen Ideen überraschen wollen, aber vor Kochorgien noch zurückschrecken. Oder für jene, die das Gängige längst abgearbeitet haben und auf der steten Suche nach Neuem sind. Beide werden auf jeden Fall fündig. Und ihren Spaß beim Kochen und Essen haben.
Unser Buch des Monats Februar:
Tanja Grandits „Tanjas Kochbuch – Vom Glück der einfachen Küche“.
319 Seiten
AT-Verlag
ISBN 978-3—03800-067-9
34 Euro
Rolf Kienle