Kochportale mit Unmengen von mehr oder weniger qualifizierten Rezeptvorschlägen – reine Geschmackssache – verändern auch Kochbücher. Es zwar immer um Rezepte, meist aber werden Regionen vorgestellt oder Themen monothematisch aufgearbeitet.
Mediterrane geschmackliche Vielfalt: La Cucina Sarda. Foto: kochgesellschaft.de
Gerichte, Kultur und Menschen werden mehr und mehr „Gegenstände“ eines Kochbuchs. In unserem aktuellen Buch des Monats beschäftigt sich der Südtiroler Autor Herbert Taschler mit der Insel der Hundertjährigen: Sardinien. Altersforscher haben weltweit „Blue Zones“ herauskristallisiert: Regionen, in denen prozentual überdurchschnittlich viele Menschen sehr alt werden. Dazu zählen neben Sardinien die griechische Insel Ikaria, Loma Linda in Kalifornien, Nicoya in Costa Rica auch die japanische Insel Okinawa.
Wer jetzt Wunder was erwartet an Rezeptvorschlägen in Sachen gesund alt werden, der wird vielleicht enttäuscht sein: Sie sind eher schlicht. Das Begeisternde daran ist, wie wenige (gute) Zutaten zu sehr wohlschmeckenden Gerichten kombiniert werden. Manche sind in ihrer Einfachheit kaum zu überbieten. Der „Polpo alla Sarda“ – Oktopus auf Sardisch – besteht lediglich aus Oktopus, Salz, Olivenöl, Zitronensaft, Peperoncino, Tomaten und Oliven … Doch Taschler serviert nicht nur klassische sardische Rezepte wie Pane carasau, Fregula sarda (für deren Herstellung braucht es laut Autor etwas Geschick und Fingerfertigkeit) oder Pecorino (die Hälfte des italienischen Hartkäses wird dort produziert). Er hat auch Köche angesagter sardischer Restaurants um Beiträge gebeten – und die sind eine deutliche Spur anders, weil sie die traditionelle Gerichte neue interpretieren. Spannend.
In dem Buch „La Cucina Sarda“, das in einem quietschbunten Umschlag steckt, geht aber um weit mehr als „nur“ 85 Rezepte. Erzählungen und Portraits machen die Insel nahbar, Traditionen, Natur, Menschen und die Kultur machen sie anregend – und Taschler die Leser auf sie neugierig. Der Autor führt die Interessierten in die Küchen der Fischer als auch die der Hirten und Bauern im Inneren der Insel. Keine Küche ohne passendes Getränk: Wein ist natürlich angesagt, aber auch Bier: Sardinien ist die Biertrinker-Region Nummer eins in Italien.
Ohne die Arbeiten von Udo Bernhart aber wäre das Buch nicht einmal halb so schön: Er steuerte die Fotos dazu. Sie zeugen von Respekt – den Menschen, der Landschaft, dem Leben. La Cucina Sarda ist unser Buch des Monats Januar und macht Lust auf den nächsten Urlaub. Als Reiseführer taugt das 322 Seiten starke Buch ebenso. Erschienen ist es im Christian Verlag und zu haben für satte 39,99 Euro.
Christiane
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Kochportale mit Unmengen von mehr oder weniger qualifizierten Rezeptvorschlägen – reine Geschmackssache – verändern auch Kochbücher. Es zwar immer um Rezepte, meist aber werden Regionen vorgestellt oder Themen monothematisch aufgearbeitet.
Gerichte, Kultur und Menschen werden mehr und mehr „Gegenstände“ eines Kochbuchs. In unserem aktuellen Buch des Monats beschäftigt sich der Südtiroler Autor Herbert Taschler mit der Insel der Hundertjährigen: Sardinien. Altersforscher haben weltweit „Blue Zones“ herauskristallisiert: Regionen, in denen prozentual überdurchschnittlich viele Menschen sehr alt werden. Dazu zählen neben Sardinien die griechische Insel Ikaria, Loma Linda in Kalifornien, Nicoya in Costa Rica auch die japanische Insel Okinawa.
Wer jetzt Wunder was erwartet an Rezeptvorschlägen in Sachen gesund alt werden, der wird vielleicht enttäuscht sein: Sie sind eher schlicht. Das Begeisternde daran ist, wie wenige (gute) Zutaten zu sehr wohlschmeckenden Gerichten kombiniert werden. Manche sind in ihrer Einfachheit kaum zu überbieten. Der „Polpo alla Sarda“ – Oktopus auf Sardisch – besteht lediglich aus Oktopus, Salz, Olivenöl, Zitronensaft, Peperoncino, Tomaten und Oliven … Doch Taschler serviert nicht nur klassische sardische Rezepte wie Pane carasau, Fregula sarda (für deren Herstellung braucht es laut Autor etwas Geschick und Fingerfertigkeit) oder Pecorino (die Hälfte des italienischen Hartkäses wird dort produziert). Er hat auch Köche angesagter sardischer Restaurants um Beiträge gebeten – und die sind eine deutliche Spur anders, weil sie die traditionelle Gerichte neue interpretieren. Spannend.
In dem Buch „La Cucina Sarda“, das in einem quietschbunten Umschlag steckt, geht aber um weit mehr als „nur“ 85 Rezepte. Erzählungen und Portraits machen die Insel nahbar, Traditionen, Natur, Menschen und die Kultur machen sie anregend – und Taschler die Leser auf sie neugierig. Der Autor führt die Interessierten in die Küchen der Fischer als auch die der Hirten und Bauern im Inneren der Insel. Keine Küche ohne passendes Getränk: Wein ist natürlich angesagt, aber auch Bier: Sardinien ist die Biertrinker-Region Nummer eins in Italien.
Ohne die Arbeiten von Udo Bernhart aber wäre das Buch nicht einmal halb so schön: Er steuerte die Fotos dazu. Sie zeugen von Respekt – den Menschen, der Landschaft, dem Leben. La Cucina Sarda ist unser Buch des Monats Januar und macht Lust auf den nächsten Urlaub. Als Reiseführer taugt das 322 Seiten starke Buch ebenso. Erschienen ist es im Christian Verlag und zu haben für satte 39,99 Euro.
Christiane