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Leckerbissen GeschmaXache für Jung und Alt

Thomas Siffling an der Trompete.

Leckerbissen GeschmaXache für Jung und Alt

Thomas Siffling weiß nicht nur an der Trompete oder in/mit seinem Jazzclub „Ella & Louis“ im Mannheimer Rosengarten Resonanz zu erzeugen. Der viel dekorierte Musiker ist auch Berater und Kurator – und entwickelt Formate wie die Christmas Gala im Nationaltheater oder Jazz x persönlich. Sein neuestes Projekt heißt „GeschmaXache“.

Es gibt einen Cartoon von Peter Gaymann. Darauf ein Mann, Kopfhörer auf dem Kopf, schwer in der Küche hantierend. Drei Kinder gucken durch die Tür. Eines sagt: „Wenn er Keith Jarrett hört, wird’s bestimmt nicht nur ‘ne Kartoffelsuppe.“ Inwieweit hat Musik Einfluss auf ein Essen?
Gute Musik und gutes Essen können beide inspirieren und ein schönes Essen mit passender Musik ist doch noch ein bisschen schöner als ohne. Musik setzt viele positive Emotionen frei und das kann natürlich sowohl bei den Kochvorbereitungen als auch beim Kochen selbst und beim späteren Verkosten stimulierend wirken.
Wenn ich koche, dann immer mit Musik. Und wenn wir ein schönes Essen zu Hause haben, mit oder ohne Gäste, dann auch immer mit der korrespondierenden Musik.

Sie haben eine CD eingespielt, die heißt „Kitchen Music“ – passend zu den Gerichten, die Sie dort empfehlen?
Nein, eher andersherum. Wir haben die verschiedenen Köche angefragt, ob sie für jeweils einen Song auf der CD ein Rezept beisteuern wollen. Sie sollten sich also von der Musik inspirieren lassen und nicht andersherum. Herausgekommen ist eine wunderbare Mischung aus diversen Rezepten, die, wie ich finde, vorzüglich auch zur Musik passen.

… die Vorschläge sind relativ Fleisch-lastig. Scherzfrage: Würden Sie andere Musik empfehlen zu Fisch und Krustentieren …?
(lacht)…Da meine Musik doch eher transparent leicht und leicht verdaulich daherkommt, kann man natürlich Fisch und Krustentier vorzüglich auch dazu genießen!

Vincent Klink hat extra für Sie die Siffling-Knödel entwickelt. Zu ihm haben Sie eine ganz besondere Beziehung. Hat sich Ihre Freundschaft über das Essen entwickelt oder über das gemeinsame Musikmachen? Oder kochen Sie auch zusammen?
Der gegenseitige Respekt und die Freundschaft mit Vincent sind eher über die Musik gekommen. Er ist leidenschaftlicher Musiker und hatte schon immer ein großes Herz für seine Musikerkollegen. Natürlich gab es schon den einen oder anderen Besuch in seinem Restaurant und immer wieder ein freudiges Wiedersehen. Ich schätze Vincent sehr  – als Mensch in seiner Gesamtheit, seinen Lebensanschauungen und seiner durchaus entspannten Art, die Dinge zu genießen.

Wird er auch einer der Gäste sein, mit dem Sie sich in Ihrem neuen Podcast GeschmaXache unterhalten?
„GeschmaXache“ – der Name ist Programm und sicherlich steht Vincent auch auf unserer Liste. Das Thema Kulinarik hat einen durchaus hohen Stellenwert bei uns und wird natürlich auch verarbeitet.

Erzählen Sie mehr zu GeschmaXache? Was ist das? Was haben Sie damit vor? Aus welchen X-Bereichen kommen Ihre Gäste? Kunst, Musik, Architektur, Küche?
GeschmaXache soll ein gehobener Podcast für Jung und Alt werden, der diverse Themengebiete aufgreift. So haben wir die Themen Musik, Kulinarik und Reisen immer auf unserer Agenda. Die Gäste kommen aus allen Teilen der Gesellschaft – von der Paralympics-Siegerin im Dressurreiten über den Koch, den Musiker, den Entertainer oder den Politiker. Wir sind ganz offen: Es müssen charismatische Persönlichkeiten sein, die etwas zu erzählen haben und dies auch wollen, sich nicht ganz so ernst nehmen und bereit sind, sich in einem unterhaltsamen Talk gegenseitig auch etwas zu necken und einfach Spaß zu haben. Wir wollen unterhalten und dies auf eine spaßige, aber doch fundierte und tiefgründige Art und Weise. Wir freuen uns sehr, dass es losgeht und ich glaube, der Start ist uns sehr gut gelungen. Die ersten Aufnahmen sind im Kasten und es fühlt sich sehr gut an!

Das Vorhaben stemmen Sie nicht alleine. Stellen Sie uns Ihren Partner Jörg Heyd kurz vor?
Jörg ist ein langjähriger Freund von mir. Seines Zeichens Journalist, der beim WDR in Köln arbeitet. Hauptsächlich ist er dort für die WDR Big Band zuständig. Mit ihm habe ich einen kongenialen Gegenpart an meiner Seite und wir ergänzen uns ganz wunderbar, nehmen uns nicht zu ernst und sind in vielen Dingen doch sehr unterschiedlich. Das macht die ganze Sache umso spannender, da wir immer zwei Blickwinkel auf die Themen haben.

Alle 14 Tage wollen Sie „ins Ohr“ gehen?  Ganz schön ambitioniert …
Eine gewisse Konstanz, gerade am Anfang, ist sicherlich hilfreich und wird uns dabei helfen, die Marke „GeschmaXache“ auf dem doch großen Markt der Podcasts zu etablieren. Wenn du nicht präsent bist, gerätst du auch schnell in Vergessenheit. Somit ist eine regelmäßige Präsenz unabdingbar und wichtig, aber hält uns auch fit und spontan.

Sie zeichnen die Podcasts auf im Ella & Louis. Vor Gästen?
Bisher haben wir natürlich Pandemiebedingt die ersten Aufnahmen im Ella & Louis ohne Gäste aufnehmen müssen. Aber in unseren Planungen ist dies durchaus ein Thema und wir wollen versuchen, den Podcast auch als sogenannte Late-Night-Show zu etablieren – und dann natürlich gerne mit Publikum.
Dies wird sicherlich in absehbarer Zeit passieren und wird uns noch mehr Chancen zur Interaktion mit Publikum und Gästen geben, was sicherlich eine absolute Bereicherung werden wird.

Das klingt nach mehr als 45 Minuten…
In den ersten Aufzeichnungen waren wir bei plus minus einer Stunde pro Podcast. Wir glauben, dass das ein gutes Zeitfenster ist. Damit wir uns auch nicht verquatschen, haben wir Daniel Prandl am Klavier, der nach einer strikten Zeitvorgabe die Themen musikalisch ein und ausleiten darf.

Wann geht es los? Und mit wem? Wer ist Ihr erster Gast?
Los geht es am Sonntag, 14. März, im Zwei-Wochen-Rhythmus. Also am 28. März ist die zweite Show. Wir starten mit Chako Habekost. Auf unserer Homepage GeschmaXache.de und Facebook-Seite geben wir rechtzeitig Informationen. Dort finden Sie auch alle technischen Daten, um den Podcast automatisch regelmäßig auf ihr Endgerät zu bekommen.

Eine Frage ganz zum Schluss zu einem Ihrer Titel. Weshalb ist „Jazz like Ginger“?
Das ist eine lustige Anekdote. Als wir für „Kitchen Music“ damals die Küchen angefragt haben, ob sie Rezepte zu unserer Musik beisteuern wollen, sind wir zum größten Teil auf Gegenliebe gestoßen, aber es gab eine Situation, bei der eine Managerin eines deutschen Fernsehkochs ganz lapidar sagte: „Sie wissen schon, Jazz ist wie Ingwer, entweder man mag ihn oder man mag ihn nicht.“

Fragen: Christiane Appel

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